5 Themen, die du beim Jobinterview ansprechen solltest.

Du sitzt im Bewerbungsgespräch und bekommst schon seit einer halben Stunde Fragen gestellt. Eigentlich hast Du alle Fragen gut beantwortet und das Gespräch war sehr nett. Doch dann fragt dich dein zukünftiger Chef: „Haben Sie noch Fragen?“ Und jetzt wird es interessant. Denn Du erhältst jetzt die Gelegenheit, mit deinen Fragen zu glänzen und wichtige Fragen zu deinem späteren Job zu stellen. Du übernimmst also das erste Mal das Ruder.

Das Problem dabei ist oft, dass man sich einerseits seine Chancen bei seinem zukünftigen Arbeitgeber nicht verbauen und daher mit seinen Fragen nicht eigennützig erscheinen möchte – sondern arbeitswillig um jeden Preis. Andererseits beschäftigt man sich nicht ernsthaft mit der Möglichkeit, dass man diesen Job tatsächlich angeboten bekommt und womöglich auch annimmt. Oftmals will man eigentlich nur endlich einen passenden Job haben. Dass der Job dann auch tatsächlich passt, kann man schon sehr gut mit gezielten Fragen klären.

Merken kann man sich: Nimmt man den Job an, muss man mit den Rahmenbedingungen leben. Sowohl mit denen, von denen man wusste, aber auch mit denen, nach denen man nicht gefragt hat.

Doch welche Fragen solltest Du unbedingt stellen? Nachfolgend haben wir für dich die wichtigsten fünf Themen für das Jobinterview aufgelistet:

1. Deine Arbeit

Dein Job wird zu einem großen Teil davon bestimmt, wie Du dir deine Arbeit strukturieren kannst. Jede Firma ist anderes. Manchmal unterscheidet sich der Ablauf der Arbeit oder die Art, wie Du eingearbeitet wirst. Das kann dazu führen, dass der Job nicht deinen Erwartungen entspricht. Aber wenn Du dich darauf vorbereiten kannst, wirst Du weniger böse Überraschungen erleben. Du solltest also vielleicht fragen:

  • Wie werde ich eingearbeitet?
  • Wann ist der Arbeitsbeginn und haben Sie eine Gleitzeit- oder Vertrauensarbeitszeitmodell? Haben sie ein Zeiterfassungssystem?
  • Gibt es einen festen Dienstplan oder kann ich mir (in Absprache) die Arbeitszeit flexibel einteilen?
  • Gibt es eine Mitarbeiterkantine oder eine Küche für die Mittagspause?

2. Der Vertrag

Da Du den Job wahrscheinlich nicht aus reiner Nächstenliebe zu einem bestimmten Unternehmen machen möchtest, ist es auch wichtig vorher abzuklären, wie der Vertrag aussieht. Hierfür eignet sich das Bewerbungsgespräch häufig sehr gut, denn wenn Du den Vertrag auf dem Tisch hast, ist es meistens schwierig, seine Punkte noch mit einzubringen. Wichtige Punkte sind unter anderem:

  • Wie lang ist die Arbeitszeit, wie viele Arbeitsstunden pro Woche sollen geleistet werden und wie hoch ist der Stundenlohn?
  • Ist der Arbeitsvertrag befristetet oder unbefristet? Arbeite ich freiberuflich? Greifen die Minijob-Regelungen?
  • Wie lang ist die Probezeit und wann werden Mitarbeitergespräche geführt?

3. Dein Team

Ein zweites, sehr wichtiges Thema, das deinen zukünftigen Job bestimmen wird, ist das Team. Selbst wenn Du alleine arbeitest, ist es gut zu wissen, wer dein Vorgesetzter ist, wer dir helfen kann, wenn Du ein Problem hast oder mit wem Du deine Arbeitszeiten möglicherweise tauschen kannst. Oftmals wirst Du aber in irgendeiner Art von Team arbeiten. Wie schwierig Teamarbeit sein kann, weiß wahrscheinlich jeder. Daher ist es wichtig, schon von vornherein abzuklären, ob Du möglicherweise ein Problem mit deinen Teamkollegen haben wirst. Das Zwischenmenschliche zu erfragen ist generell sehr schwierig. Um dir aber einen ersten Eindruck zu bilden, kannst Du im Bewerbungsgespräch diese Fragen stellen:

  • Mit wem werde ich zukünftig zusammenarbeiten?
  • Wie sieht das Team aus? (Anzahl Kollegen, Alter, Geschlecht, etc.)
  • Wer sind meine Vorgesetzten und wem werde ich innerhalb des Teams untergeordnet sein?
  • Wieso ist dein Vorgänger gegangen? (Provokativ aber interessant!)

4. Deine Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten

Wenn Du dir vorstellen kannst, diesen Job öfter oder für einen längeren Zeitraum zu machen, dann lohnt es sich, wenn Du auch danach fragst, wie deine Zukunft in der Firma aussehen könnte. Das zeigt einerseits deinem zukünftigen Arbeitgeber, dass Du dich für das Unternehmen interessierst und dich sogar schon als Mitarbeiter siehst. Andererseits kannst Du für dich noch einmal ausloten, ob im Unternehmen wirklich die Entwicklungsmöglichkeiten bestehen, wie Du sie dir vorstellst. Hier können dir folgende Fragen weiterhelfen:

  • Welche Schulungsmöglichkeiten bieten Sie?
  • Wie sehen die Aufstiegsmöglichkeiten bei Ihnen aus?
  • Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen, um aufzusteigen?

5. Zum Ende des Bewerbungsgespräches

Am Ende eines Bewerbungsgespräches solltest Du dich erkundigen, wann Du mit einer Zusage rechnen kannst. Natürlich kannst Du dir erst mal überlegen, ob Du den Job machen möchtest. Wenn Du bereits weißt, dass Du diesen Job nicht annehmen wirst, kannst Du das freundlich verpackt jetzt einbringen. Z.B.: „Leider muss ich Ihnen sagen, dass ich mir etwas anderes vorgestellt hatte und daher bereits absehen kann, dass ich unter den jetzigen Umständen nicht bei Ihnen arbeiten werde.“ Wenn Du dir noch nicht sicher bist, solltest Du dich auch nicht unter Druck setzen lassen. Du kannst immer, sollte dir ein Job-Angebot gemacht werden, darum bitten, dir etwas Bedenkzeit einzuräumen und versprechen, dass Du dich beispielsweise innerhalb einer Woche meldest. Oft muss sich aber dein Interviewpartner auch intern absprechen oder deine Bewerbung gegen andere abwägen. Daher empfiehlt es sich oft, folgende Fragen am Ende eines Bewerbungsgespräches zu stellen:

  • Können Sie mir vielleicht eine Einschätzung geben, ob Sie sich vorstellen können, mich als Mitarbeiter einzustellen?
  • Wann kann ich mit einer Entscheidung von Ihnen rechnen?

Zwei kleine Tipps zum Schluss:

Wichtig ist, dass Du deine Fragen in den Gesprächsverlauf einfließen lässt. Teilweise kannst Du einen Teil der Fragen schon vor dem Bewerbungsinterview stellen, z.B. bei einem Telefongespräch mit jemand von der Personalabteilung.

Mach dir eine Liste mit deinen Fragen, damit Du keine vergisst und Du solltest dir Notizen machen. Das wirkt strukturiert und professionell.

Viel Erfolg beim nächsten Bewerbungsgespräch!


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